Kollegiat:innen 3. Kohorte

Tabea Lamberti, M.A.

Tabea Lamberti, M.A.
Friedrich-Schiller-Universität Jena
DFG-Graduiertenkolleg „Modell Romantik“
Bachstraße 18k | R. 105
07743 Jena
+49 3641 944-187
tabea.lamberti@uni-jena.de

Curriculum Vitae

2013-2021    Studium (Abschlüsse: 1. Staatsexamen, B.A. und M.A.) der Germanistik, Geschichte, Kunstgeschichte und Erziehungswissenschaften
                      an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und University of Gothenburg (Schweden)  

2015-2020    Studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Schulpädagogik der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

2017              Zusatzqualifikation im Bereich Deutsch als Fremdsprache an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

2017-2021    Freiberufliche Nebentätigkeit als Lehrkraft für Deutsch als als Fremdsprache

2019-2020    Leitung der studentischen Zeitschrift für Literaturkritik Rezensöhnchen
                      und Mitherausgeberin der Literaturanthologie fortississimo. Bamberger Edition Junger Texte

2020             Auszeichnung der Abschlussarbeit mit dem PUSh-Preis (Gendersonderpreis) der Universitätsfrauenbeauftragten
                     für Studentinnen mit hervorragenden Leistungen der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

2020-2021    Galeriemanagerin der Galerie REITER | Leipzig

04/-09/2021  Lehrbeauftragte am Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Prof. Dr. Friedhelm Marx) an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

10/22-03/23  Lehrbeauftragte am Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Prof. Dr. Friedhelm Marx) an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

seit 10/2021  Doktorandin am DFG-Graduiertenkolleg "Modell Romantik"

Dissertationsprojekt

Karoline von Günderrodes Werk als Projektionsraum Romantik bei Christa Wolf

„Projektionsraum Romantik“ – so ist das Gespräch zwischen Christa Wolf und Frauke Meyer-Gosau (1982) betitelt und bezeichnet damit eine Tendenz, die sich früh in den 1960er- und deutlicher in den 1970er-Jahren in der Deutschen Demokratischen Republik abzeichnet: Die Wiederentdeckung der Romantik. Mit ihrem Essay Der Schatten eines Traumes. Karoline von Günderrode – ein Entwurf (1979), der Erzählung Kein Ort. Nirgends (1979) und dem Essay Nun ja! Das nächste Leben geht aber heute an. Ein Brief über Bettine (1980) geht Christa Wolf einen eigenen Weg in der Romantikrezeption der DDR. Motiviert durch die „Geschichtslosigkeit“ der Frauen nimmt sich Wolf ihrer an, möchte sie sichtbar machen.
Die historische Epoche der Romantik diente ihr als Modell, um das „Gegenwartsmaterial“ zu bearbeiten. Sie interessierte, wann die „entsetzliche Gespaltenheit der Menschen und der Gesellschaft“ sowie die Verdrängung des „weibliche[n] Element[s]“ ihren Anfang nahm (WA 8, S. 238). Ihr Interesse gilt den Außenseiter:innen, ihren Individualitätskonzeptionen und den daraus resultierenden Spannungen. Daraus ergibt sich die Frage, welche Bedeutung der Romantik bei Wolf 1. als Modell und 2. als Ausgangspunkt ihres Geschlechterdiskurses zukommt. Beide Aspekte sollen in diesem Dissertationsprojekt exemplarisch an der Rezeption Karoline von Günderrodes untersucht werden. Der Frage, warum gerade Günderrode Wolf als Folie zur Nachzeichnung der Verdrängung ‚weiblicher Elemente‘ dient, soll ebenso wie der Frage, auf welche Weise Wolf Günderrode konstruiert, nachgegangen werden. Ziel der Arbeit ist es, herauszufinden welchen Modellcharakter die Romantik für Wolfs Schreiben einnimmt. Während sie zunächst die Romantik zum Ausgangspunkt ihrer Reflexion „weiblichen Schreibens“ macht, greift sie in den darauffolgenden Jahren (auch nach der Wende) auf die Mythologie zurück. So versucht das Projekt eine Antwort auf folgende Fragen zu finden: Generiert Wolf mit ihrem Rückgriff auf die Romantik ein „Modell Romantik“ (das als solches auch für andere eine Vorlage bietet?) oder dient ihr die Romantik als historisches Modell? In welchem Verhältnis stehen Progression und Umbruchszeit der Romantik mit dem von Wolf gezeichneten Frauenbild der Frühromantik? Vor diesem Hintergrund soll die Rezeption Wolfs in Bezug zum „Modell Romantik“ gesetzt werden, indem geprüft wird, auf welche Weise Günderrode als „Projektionsraum“ für Wolf fungiert.

Publikationen

Aufsätze

  • Wissenschaft als Kunst – Kunst als Wissenschaft. In: w/k - Zwischen Wissenschaft & Kunst. (2022) doi.org/10.55597/d17641 [peer reviewed].
  • Verschiedene Zustände von Albrecht Dürers Eisenradierung Christus am Ölberg. In: Ehrl, Franziska / Juntunen, Eveliina (Hg.): Joseph Heller und die Kunst des Sammelns. Ein Vermächtnis im Herzen Bambergs. Bamberg 2020, S. 77.

 

Rezensionen, Kulturberichte, Varia

  • Universalkünstler und unsteter Geist. In: Anno. Das Magazin der Medienjubiläen. Jg. 9 (2022): Heft 1, S. 126-128.
  • Die Welt muss romantisiert werden. In: Anno. Das Magazin der Medienjubiläen. Jg. 9 (2022): Heft 1, S. 147-148.
  • Gemeinsam mit Sophie Lauster: Zwischen Geisterbahnfahrt und Schauerromantik – Der Sandmann am Bamberger ETA Hoffmann Theater. In: Gestern | Romantik | Heute. Forum für Wissenschaft und Kultur, Jena 2022, 13.04.2022.

Vorträge

Organisierte Veranstaltungen und Moderationen

  • 07/2022: Moderation und Gespräch mit der Autorin Maren Kames, zsm. mit Andrin Albrecht, Abendveranstaltung der Tagung GegenRomantik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • 07/2022: Organisation und Begleitung der Summer School „Von Hoffmann bis Tocotronic – Romantik aktuell“ an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • 03/2022: Podiumsgespräch mit der Dramaturgin Petra Schiller zur Inszenierung Sandmann am ETA Hoffmann Theater Bamberg, zsm. mit Sophie Lauster

Vorträge

  • 02/2023: „Stadtmüdigkeit“ und „Bauernhausmanie“ – Romantisierte Dörflichkeit in Christa Wolfs Sommerstück, Workshop Rurale Romantik, 02./03. Februar 2023, org. Prof. Dr. Claudia Stockinger, Humboldt-Universität zu Berlin
  • 12/2022: „Zu erzählen, das heißt: wahrheitsgetreu zu erfinden auf Grund eigener Erfahrung. – Zu Person und Werk Christa Wolfs“, Vortrag im Rahmen der Weltliteratur-Reihe der Volkshochschule Coburg
  • 12/2022: „Daß die Mythen »Wahrheit« spiegeln“ – Dekonstruktion und Remythisierung in Christa Wolfs Kassandra und Medea. Stimmen im Rahmen des Proseminars „Ich bin Circe. Weibliche und queere Mythenréécriture und -rezeption in Literatur, Kunst und Medien des 20. und 21. Jahrhundert“ (Florian Lützelberger, Universität Bamberg)

Lehre

  • 2022: Zertifikat Hochschullehre der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Lehrqualifikation Basic (120 h)
  • WS 2022/23: Jenseits des Kanons – Schriftstellerinnen der Romantik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Proseminar)
  • 2022: im Rahmen der Summer School: Seminarsitzung „Er nicht ganz Mann, sie nicht ganz Frau" – Zur Geschlechterambiguität in Christa Wolfs Kein Ort. Nirgends             
  • SoSe 2021: Christa Wolf: Sozialistin, Humanistin, Feministin? an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Übung)