Kollegiat:innen 1. Kohorte

Dr. Daniel Grummt

Dr. Daniel Grummt
Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus
daniel.grummt@web.de

Curriculum Vitae

2004-2010 Studium der Soziologie und Erziehungswissenschaft/ Sozialpädagogik an der TU Dresden

2011-2015 Lehrkraft für besondere Aufgaben im Bereich der Soziologischen Theorie (Prof. Dr. Christian Jean-Marcel Papilloud) sowie im Bereich Sozialstruktur-analyse moderner Gesellschaften (Prof. Dr. Reinhold Sackmann) an der MLU Halle-Wittenberg

Oktober 2015-September 2018 Kollegiat des Graduiertenkollegs „Modell Romantik“

Seit Januar 2019 Mitarbeiter der Kulturstiftung des Freistaats Sachsen

August 2019 Einreichen der Promotion

08. Oktober 2020 erfolgreiche Disputation der Dissertation

Juni 2022 Referent im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Dissertationsprojekt (abgeschlossen)

Lyrische Gesellschaft. Die ‚romantische Seite‘ der Soziologie

Während sich die (Literatur-) Soziologie bisher meist einschlägig bekannten Werken von Literat*innen zugewandt hat, sind die literarisch-künstlerischen Erzeugnisse von Soziologinnen und Soziologen, insbesondere deren geschriebene Lyrik, bislang kaum in einem größeren Zusammenhang eingehender berücksichtigt, geschweige denn miteinander in Beziehung gebracht worden. Dieses Manko möchte das vorliegende Dissertationsprojekt zum Thema „Lyrische Gesellschaft. Die ‚romantische Seite‘ der Soziologie“ beheben, indem es sich einerseits gezielt mit der Poesie (z. B. in Form von Gedichten) in den Werken von Soziolog*innen (u. a. bei Georg Simmel, Marie Jahoda, Norbert Elias und Heinrich Popitz) auseinandersetzt und andererseits darzustellen versucht, welche Wechselwirkungen zwischen soziologischem und lyrischem Werk jeweils konkret bestehen.
Dadurch soll sichtbar gemacht werden, dass die Soziologie keineswegs nur über einen aufklärerischen Anspruch verfügt, der z. B. wissenschaftliche Erkenntnisse über soziale Phänomene und Sachverhalte zu erbringen vermag, sondern ebenso eine ‚romantische Seite‘ aufweist, der es u. a. darum geht, soziologisches Wissen (qua Poesie) zu ‚verrätseln‘. Letztlich ist die dergestalt von den Soziolog*innen generierte ‚soziologische Poesie‘ v. a. insofern interessant, da sie dazu verwendet werden kann, Adressat*innen außerhalb der Soziologie mit soziologischem Wissen zu konfrontieren. Dies plausibel aufzuzeigen, ist Gegenstand des skizzierten Vorhabens.

Publikationen

Monografien

  • Lyrische Gesellschaft. Die romantische Seite der Soziologie, transcript 2021.
  • (Zs. mit Peter Hausdorf): Zur Soziologie des Pokerspiels. Eine qualitativ-theoretische Studie zu Pokerakteuren, Saarbrücken 2010. [308 Seiten; zugleich Veröffentlichung der Diplomarbeit]

Aufsätze

  • (Zs. mit Peter Hausdorf): Zur Soziologie des Pokerspiels. Pokern im Blick der soziologischen Theorie der ‚bürgerlichen Gesellschaft‘, in: Sociologia Internationalis, Jg. 2 (2009), S. 163-195.
  • (Zs. mit Peter Hausdorf): Alternative Aufstiegswege in der Marktgesellschaft, Professionelles Pokerspielen als Symptom veränderter sozialer Rahmenbedingungen?, in: Berliner Debatte Initial, Jg. 23 (2012), H. 3, S. 125-134.
  • Sociology goes Public – Der Science Slam als geeignetes Format zur Vermittlung soziologischer Erkenntnisse?, in: Stephan Lessenich (Hg.): Routinen der Krise – Krise der Routinen. Verhandlungen des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Trier 2014, Trier 2015, S. 1652-1663. [online verfügbar unter: Sociology goes public – Der Science Slam als geeignetes Format zur Vermittlung soziologischer Erkenntnisse? | Grummt | Verhandlungen der Kongresse der Deutschen Gesellschaft für Soziologie].
  • SozialwissenschaftlerInnen und KünstlerInnen? Das Beispiel lyrischer SoziologInnen, in: Michael Kauppert/Heidrun Eberl (Hg.): Ästhetische Praxis, Wiesbaden 2016, S. 395-420.
  • Öffentliche Soziologie erprobt am Format des Science Slams. Eine Praxisreflexion, in: Stefan Selke/Annette Treibel (Hg.): Öffentliche Gesellschaftswissenschaften. Grundlagen, Anwendungsfelder und neue Perspektiven, Wiesbaden 2017, S. 187-207.
  • Zur vierfachen Widerständigkeit von Gedichten. Einige soziopoetische Implikationen, in: Aida Bosch/Hermann Pfütze (Hg.): Ästhetischer Widerstand gegen Zerstörung und Selbstzerstörung, Wiesbaden 2017, S. 231-245.
  • Eine kleine Soziologie der Utopie oder Vom menschlichen Griff nach den Sternen, in: Doris G. Eibl/David Winkler-Ebner (Hg.): Zukunft/Utopie, Innsbruck 2020, S. 16-26.
  • (Zs. mit Manuel Frey): Kultur fördern – Beheimatung stärken. Beispiel: Der sächsische Kleinprojektefonds, in: Weiterbildung. Zeitschrift für Grundlagen, Praxis und Trends, Nr. 5/2021, S. 21-23.
  • Vom Nutzen der Lyrik für die Soziologie, in: Christine Magerski/Christian Steuerwald (Hg.): Literatursoziologie. Zu ihrer Aktualität und ihren Möglichkeiten, Wiesbaden 2023, S. 205-226.

Kleinere Beiträge

  • (Zs. mit Peter Hausdorf): Tagungsbericht: Wie bürgerlich ist die Moderne? – Bürgerliche Gesellschaft, Bürgertum und Bürgerlichkeit, in: Soziologie, Jg. 37 (2008), H. 1, S. 89-95.
  • Art. »Korruption«, in: Christian Niemeyer (Hg.): Nietzsche Lexikon, Darmstadt 2009, S. 184.
  • Tagungsbericht: Jahrestagung der Sektion Kultursoziologie 2013, in: Soziologie, Jg. 42 (2013), Nr. 4, S. 427-430.
  • Abbild und Original. Eine Reise durch Mittel(deutsch)land, in: Blog Modell Romantik, 29.02.2016, URL:
  • Musik, Poesie und bewegte Bilder – Eine romantische Sommergesellschaft in verschiedenen Facetten, in: Blog Modell Romantik, 09.08.2016
  • To bear or not to bear, that is the question. Anmerkungen zu Tom Uttechs Gemälde ‚Enassamishhinjijweian‘, in: gestern Romantik heute, 06.03.2017
  • Novalisweg am Kyffhäuser: Du hast das Wunder der Welt, in: FAZ.NET, 20.08.2017
  • (Zs. mit Annika Bartsch/Raphael Stübe/Mareike Timm): Von Ritterreisen, einem Schelmenroman und romantischen Dystopien: Eine Veranstaltungsreihe zu „Romantik & Gegenwart“ mit Felicitas Hoppe, Hendrik Otremba, Ingo Schulze und Andreas Spechtl (20./21.11.2017), in: Blog Modell Romantik, 20.12.2017
  • Rezension zu: Fischer, Joachim (2016): Exzentrische Positionalität. Studien zu Helmuth Plessner. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft, in: Österreichische Zeitschrift für Soziologie, Jg. 43 (2018), Nr. 2, S. 209-212.
  • (Zs. mit Sandra Kerschbaumer): Von Igeln, Ironie und heimliche Heldinnen. Ein Gespräch über Jonas Lüschers Roman „Kraft“, in: Blog Modell Romantik, 16.05.2018
  • Art. „Geopoesie“, in: Eva Nöthen/Verena Schreiber (Hg.): Transformative Geographische Bildung. Schlüsselprobleme, Theoriezugänge, Forschungsweisen, Vermittlungspraktiken, Berlin 2023, S. 309-314.
  • Art. „Science Slam“, in: Eva Nöthen/Verena Schreiber (Hg.): Transformative Geographische Bildung. Schlüsselprobleme, Theoriezugänge, Forschungsweisen, Vermittlungspraktiken, Berlin 2023, S. 345-349.

Gedichte

  • Resonante Verse, in: Ellen Roemer (Hg.), Und niemand glaubt an mich!? Anthologie zum 5. Brüggener Literaturherbst, Vechta 2014, S. 77.
  • Stirnholz, in: etcetera. Literatur und so weiter, Jg. 66 (2016), Nr. 3, S. 47.
  • Aus Kaugummi, in: Spurwechsel #4/06 (2017), S. 33.
  • ab/fall, in: Stephanie Mattner/Heike Puls (Hg.), Verästelter Sinn, 2019, S. 85.
  • Ahorn meets Eiche, in: Stephanie Mattner/Heike Puls (Hg.), Verästelter Sinn, 2019, S. 48.
  • Die Mohnseele, in: Sternenblick e. V. (Hrsg.), Mohnblumen. Sternenblicks kleine Lyrikbibliothek, Bd. 2, Berlin 2020, S. 66.  
  • Sommer im 21. Jahrhundert, in: Poesiealbum neu, „Klimawandel mit Donnerwetter“, 1/2023, S. 15.

Vorträge

  • (Zs. mit Peter Hausdorf): All-in, Bluff, Check & Co. Zu einer Soziologie des Pokerspiels [Integrale (Institut für studium generale) Ringvorlesung: Kein Glück im Spiel…? Finde heraus, woran es liegt – die Ringvorlesung über die Welt des Spielen, Technische Universität Dresden, 12. November 2008]
  • (Zs. mit Peter Hausdorf): Soziologie und Pokerspiel [Kolloquium: Geschichte und Soziologie moderner Kulturen (auf Einladung von Prof. Dr. Monika Wohlrab-Sahr), Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig, 17. November 2009]
  • Wikipedia – ein Medium der ‚bürgerlichen Gesellschaft‘? [Forschungskolloquium des Lehrstuhls für Allgemeine Soziologie, Institut für Soziologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 24. Januar 2012]
  • SozialwissenschaftlerInnen als KünstlerInnen? Das Beispiel lyrischer Soziologen [Tagung des AK Soziologie der Künste in der Sektion Kultursoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie: Ästhetische Praxis. Selbstentgrenzung der Künste oder Entkunstung der Kunst?, Universität Hildesheim, 26. Juni 2014]
  • Sociology goes public. Der ‚Science Slam’ als geeignetes Format zur Vermittlung soziologischer Erkenntnisse? [37. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in der Ad-hoc-Gruppe »‚Öffentliche Soziologie’: Die Soziologie und ihre Publika«, 09. Oktober 2014]
  • Von Bienen und Stachelschweinen: Die (Tier-)Fabel im Blick der Soziologie [Frühsommer-Workshop der DGS-Sektion Umweltsoziologie (»Tiere im Blick der Soziologie«), Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 18. Juni 2015]
  • Was machen eigentlich SoziologInnen? Opferlamm-Slam-Beitrag zum Soziologischen Science Slam [Lange Nacht der Wissenschaften 2015 in Halle, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,03. Juli 2015]
  • Über Gesellschaft poetisieren? Die »romantische Seite« der Soziologie [2. Tagung Geschichte der deutschsprachigen Soziologie, Institut für Sozialforschung, Frankfurt a.M., 11. Dezember 2015]
  • „Ich sehe was, was du nicht siehst“. Zur autoethnographischen und soziologischen Erschließung von Architektur anhand von Lyrik [Workshop der AG Architektursoziologie: Empirische Methoden der Architektursoziologie, Universität Leipzig, 25. November 2016]
  • Aspekte des ‚Romantischen‘ im Werk von Ingo Schulze [Impulsvortrag im Workshop „Romantik & Gegenwart“, Friedrich-Schiller-Universität Jena, 21. November 2017]
  • Lyrische Gesellschaft. Die ‚romantische Seite‘ der Soziologie [Vortrag im Social Theory Colloqium, Friedrich-Schiller-Universität Jena, 10. Januar 2018]