Kollegiat:innen 1. Kohorte

Hannah Lütkenhöner-Krahe

Hannah Lütkenhöner-Krahe

Curriculum Vitae

Ab 2008 Studium der Musikwissenschaft sowie interkulturelles Musik- und Veranstaltungsmanagement an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar und der Friedrich-Schiller-Universität Jena

2009 - 2011 Mitarbeiterin der studentischen Künstleragentur Weim|art

2012 Praktikum bei den 24. Internationalen Haydntagen der Haydnfestspiele Eisenstadt (Österreich)

2014 Abschluss des Masterstudiengangs „Historische Musikwissenschaft“

Seit November 2015 Ehrenamtliches Engagement als 2. Vorsitzende und Pressesprecherin der sozial-kulturellen Initiative KulturPott.Ruhr e.V.

Oktober 2015 - Januar 2020 Kollegiatin des Graduiertenkollegs „Modell Romantik“

Dissertationsprojekt

Zwischen Universalpoesie und Kunst-Politik. Nationalromantische Konzepte der Schauspielmusik im Deutschen Kaiserreich

Während sich die Schauspielmusik des klassisch-romantischen Zeitalters mittlerweile als Gegenstand musik- und literaturwissenschaftlicher Forschung fest etabliert hat, stellt jene des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts noch ein weitgehend unerforschtes Feld dar. Dabei brachte gerade diese Zeit eine immense Fülle an komplexen und profunden Schauspielmusiken hervor, denen als Kulminationspunkt verschiedenster ästhetischer, aber auch gesellschaftlich-politischer Anschauungen besondere Relevanz zukam. Zum einen erforderte das Zusammenspiel der verschiedenen Künste im szenischen Aufführungskontext – zumal vor dem Hintergrund des vorherrschenden Stilpluralismus der Zeit – individuelle kompositorische Lösungen. Zum anderen spielten Schauspielmusiken eine Schlüsselrolle bei groß angelegten Klassiker-Inszenierungen, im Rahmen derer deutsche Theater ihren Dichtergrößen – wie Goethe, Schiller, Kleist, aber auch Shakespeare – huldigten und sie gleichsam als geistige Urväter eines entstehenden und sich zunehmend als Weltmacht positionierenden Deutschen Reiches apostrophierten. Speziell in diesem Kontext der reichsnationalen Identitätsbildung und politischen Festkultur scheint sich eine vielschichtige Fortführung oder Reaktivierung einer nationalromantischen Ästhetik des frühen 19. Jahrhunderts abzuzeichnen, deren Untersuchung nicht nur im Hinblick auf das kulturelle Wertebewusstsein der Kaiserzeit und den musikalischen Paradigmenwechsel des Fin de Siècle, sondern auch für den interdisziplinären Forschungsdiskurs um das „Modell Romantik“ interessante Erkenntnisse verspricht.

Publikationen

Monografien

  • Eduard Lassens Musik zu Goethes Faust op. 57. Studien zur Konzeption, zu den Bühnenfassungen und der Rezeption, Sinzig 2015.

Aufsätze

  • Faust als melodramatisch opernhaftes Weihespiel. Eduard Lassens Musik zur ersten Gesamtfaust-Inszenierung 1876, in Christiane Wiesenfeldt/Panja Mücke (Hg.): Faust im Wandel – Faust-Vertonungen des 19. bis 21. Jahrhundert, Marburg 2014, S. 102–121.
  • Die Einlegearien Luigi Cherubinis in der Jagiellonischen Bibliothek, in Helen Geyer/Michael Pauser (Hg.): Luigi Cherubini – Eine Herausforderung. Autographe Bestände, Krakau 2014, S. 35–39.
     

Kleinere Beiträge

  • Lassens Musik zu Goethes Faust, in: faust I. Die wiederentdeckte Schauspielmusik, CD-Booklet H.A.R.M.S. 2015, S. 13-16.
  • Eduard Lassens – Leben und Werk, in: faust I. Die wiederentdeckte Schauspielmusik, CD-Booklet H.A.R.M.S. 2015, S. 7-9.
  • (Zs. mit Hendrick Heimböckel): Bewegte Bilder einer Wanderung. F. Mendelssohn Bartholdy: Okett op. 20, Nr. 2 (Andante) und Nr. 3 (Scherzo. Allegro leggierissimo), in: Romantische Welten. Musik – Poesie – Bewegte Bilder, Programmheft des Graduiertenkollegs Modell Romantik, Jena 2016, S. 19-21.
  • Herzstück. A. P. Borodin: Streichquartett No. 2 – Andante, in: Romantische Welten. Musik – Poesie – Bewegte Bilder, Programmheft des Graduiertenkollegs Modell Romantik, Jena 2016, S. 5-6.
  • (Zs. mit Maria Behrendt): Mond.Nacht.Musik, in Blog Modell Romantik, 11.07.2017
  • ||:Barbarossa erwacht:|| dal segno, in: FAZ.NET, 20.08.2017