Kollegiat:innen 3. Kohorte

Marie Jonietz, M.A.

Marie Jonietz, M.A.
Friedrich-Schiller-Universität Jena
DFG-Graduiertenkolleg „Modell Romantik“
Bachstraße 18k | R. 111
07743 Jena
+49 3641 944-197
marie.jonietz@uni-jena.de

Curriculum Vitae

2014-2017 Bachelor of Arts im Fach Volkskunde/Kulturgeschichte (KF) und Germanistische Sprachwissenschaft (EF), Friedrich-Schiller-Universität Jena

2015-2017 Studentische Hilfskraft in der Universitätsbibliothek Jena im Bereich Handschriften und Sondersammlungen 

2017-2020 Master of Arts im Fach Fachdidaktische Vermittlungswissenschaften – Mediating Culture mit den Schwerpunkten Didaktik der deutschen Sprache und Literatur und Didaktik der Geschichte, Universität Augsburg

2018-2019 Nebentätigkeit als Assistenz im Rahmen einer Promotion an der Universität Augsburg

2019-2020 Nebentätigkeit am Staatstheater Augsburg in der Abteilung Kommunikation/Öffentlichkeitsarbeit

Januar 2020-März 2020 Praktikum beim Kulturamt Augsburg, Brechtbüro: Unterstützung bei Organisation und Umsetzung des Brechtfestivals 2020

Oktober 2020-März 2021 Volontariat Redaktion/Corporate Publishing bei Verlag mk Medienmanufaktur in Augsburg

April 2021-September 2021 Junior Owned Media Consultant mit Schwerpunkt Content/Online-Redaktion bei iProspect/dentsu international

seit Oktober 2021 Freie Redakteurin für denstu Germany GmbH

seit Oktober 2021 Kollegiatin am Graduiertenkolleg „Modell Romantik“

Dissertationsprojekt

Keltizismus als romantisches Projekt – das Gaelic Revival um 1900

In meinem Dissertationsprojekt untersuche ich den Zusammenhang von Keltizismus, Romantik und irischer Nationalidentität. Kernthese der Arbeit ist die Deutung des Keltizismus als Spielart der Romantik. Dabei steht die Frage nach der Bedeutung des Keltizismus als romantisches Projekt für die „Erfindung“ der irischen Nation im Fokus.

Auf die Verbindung von Keltizismus und Romantik wird in der Forschungsliteratur am Rande immer wieder hingewiesen, eine vertiefte Analyse der Thematik ist bisher – meines Wissens nach – noch nicht erfolgt. Im Hintergrund meines Forschungsprojekts steht die Annahme, dass der heutige Keltenbegriff romantisch geprägt ist. Eine neue Forschungsperspektive bietet hierbei die Arbeit mit der Modellheuristik des Graduiertenkollegs, die einen modellhaften Zugriff auf das Phänomen Keltizismus erlaubt. In diesem Rahmen betrachte ich einerseits die Zeit um 1800 als Ursprungsepoche der Britischen Romantik, andererseits die Zeit um 1900, in der der Keltizismus im Gaelic Revival verbunden mit der irischen Nationalbewegung eine neue Virulenz erfährt und Teil der Ideologie des irischen Freiheitskampfs wird.

Die Operationalisierung des Gaelic Revivals erfolgt über die Methode der historischen Netzwerkanalyse. Hier stehen verschiedene Akteur:innen des Gaelic Revivals und der irischen Nationalbewegung, wie zum Beispiel William Butler Yeats, Lady Gregory, Maud Gonne, Patrick Pearse, Constance Markieviecz und Douglas Hyde, ihre Verbindungen untereinander, die kulturellen und politischen Organisationen, in denen sie tätig waren, sowie die Adaption keltizistischer Motive im Vordergrund.

Daran anknüpfend ist festzustellen, dass Keltizismus kein exklusiv irisches Phänomen ist, weshalb auch die transnationale Dimension von Keltizismus – zum Beispiel in Form des Pankeltizismus – nicht unbeachtet bleiben soll. Im Kontext der „Invented Tradition“ rücken insbesondere Schottland, Wales, die Bretagne und die irische Diaspora in den Blickpunkt. Auf diese Weise untersucht das Forschungsprojekt peripher, inwiefern sich im Keltizismus als Projektionsfläche für kollektive Identität nationale und transnationale Bedeutungsebenen verschränken.