Kollegiat:innen 3. Kohorte

Andrin Albrecht, M.A.

Andrin Albrecht, M.A.
Friedrich-Schiller-Universität Jena
DFG-Graduiertenkolleg „Modell Romantik“
Bachstraße 18k | R. 108
07743 Jena

+49 3641 944196
andrin.albrecht@uni-jena.de

Curriculum Vitae

2014-2018 Bachelor of Arts in Englischer Sprach- und Literaturwissenschaft und Geschichte an der Universität Zürich

2016 Auslandsemester an der Colorado Mesa University, Grand Junction, USA

2018-2020 Master of Arts in Englischer Sprach- und Literaturwissenschaft und Geschichte der Neuzeit an der Universität Zürich, Masterarbeit bei Prof. Dr. Elisabeth Bronfen

2019 Auslandsemester an der Nanyang Technological University, Singapur

2019-2020 Forschungsassistent an der Universität Zürich für den Lehrkredit: Audiovisual Essays

2020-2021 Kurator und Webdesigner der virtuellen Ausstellung „Black Modernities“ in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Ana Sobral von der Universität Zürich

seit 2021 Doktorand am Graduiertenkolleg „Modell Romantik“, Friedrich-Schiller-Universität Jena

Lehre

  • „Interdisciplinary Perspectives: Music in American Literature.“ MA-Seminar. Friedrich-Schiller-Universität Jena (Sommersemester 2024).
  • Übersetzung und Autorschaft. Vladimir Nabokovs Zascita Luzina / The Defense. MA-Seminar. Mit Prof. Dr. Andrea Meyer-Fraatz, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Wintersemester 2023/24).
  • Categories and Conventions: Moby Dick and Its Reverberations. MA-Seminar. Mit Prof. Dr. Caroline Rosenthal, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Sommersemester 2023).
  • „Workshop: Wissenschaft und Kreatives Schreiben.“ Zusammen mit Andrew Wildermuth, DFG-Graduiertenkolleg Modell Romantik, Friedrich-Schiller-Universität Jena (10. Februar 2022).

Gastvorlesungen

  • „Postcolonial Criticism: At a Glance.“ Im Rahmen des BA-Seminars Demystifying Literary Theory von Amanda Halter, Friedrich-Schiller-Universität Jena, 11. Januar 2024.
  • „Music and Its Others: An Approach to Songs as Multimedial Poetry.“ Auf Einladung von Dr. Mahshid Mayar, Englisches Seminar der Universität Mannheim, 21. November 2023.
  • „Is It Alright if I Don’t Sing Tonight? Romance, Romanticism, and Climate Grief in Contemporary Popular Music.“ Teil der internationalen Vorlesungsreihe Contemporary Contexts and Debates: 21st Century Literatures and Cultures in English, National University “Yuri Kondratyuk Poltava Polytechnic” (Ukraine), 4. Oktober 2023. Online.
  • „Over the Garden Wall: Real Fairytales and Imaginary Presents.“ Im Rahmen des MA-Seminars Impossible Worlds: Various Versions of the Fantastic von Prof. Dr. Dirk Vanderbeke, Friedrich-Schiller-Universität Jena, 15. Juni 2022.

Mitgliedschaften und ehrenamtliche Rollen

  • Deutsche Gesellschaft für Amerikastudien (DGFA)
  • Gesellschaft für anglophone postkoloniale Studien (GAPS)
  • British Association for Romantic Studies (BARS)
  • Ecocriticism Research Collective, Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • Experte für Literatur, Philosophie und Creative Writing bei Schweizer Jugend Forscht
  • Mitgründer, Kassier und musical director bei Copper Tongues Theater

Dissertationsprojekt

Romantische Autorschaften und weißes männliches Genie im Kielwasser Moby Dicks

Im Umfeld der US-Amerikanischen Postmoderne manifestiert sich auch eine bestimmte Form des ‚Great American Novels‘: umfangreich, enzyklopädisch, stilistisch vielgestaltig, philosophisch anspruchsvoll, notorisch unzugänglich und bemerkenswert oft von weißen, männlichen, der oberen Mittelschicht angehörenden und an Eliteuniversitäten ausgebildeten Autoren verfasst. Interessant dabei ist, dass Herman Melvilles archetypischer ‚Great American Novel‘ Moby Dick (1851) dabei sowohl innerhalb dieser Romane als auch in ihrer Rezeption – insbesondere im Rahmen des ‚New Criticism‘ – als romantischer Bezugspunkt aufgerufen wird: zugleich Matrix und Modell, durch welche eine Jahrhunderte überspannende Tradition literarischer Genialität mobilisiert, erweitert, und zum Teil kritisch reflektiert wird. Mein Dissertationsprojekt analysiert drei repräsentative Beispiele solcher ‚Great American Novels‘ aus der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts: Ada, or Ardor: A Family Chronicle (1969) von Vladimir Nabokov, Gravity’s Rainbow (1973) von Thomas Pynchon und House of Leaves (2000) von Mark Z. Danielewski. Diese Romane, so meine These, weisen unter anderem folgende Parallelen zu Moby Dick auf oder verweisen gar paradigmatisch auf selbigen

  • in ihrer formalen und stilistischen Anleihen an Friedrich Schlegels ‚progressive Universalpoesie‘,
  • in der zentralen Rolle, welche ein übernatürlich weißes Sehnsuchtsobjekt spielt,
  • in ihren klar erkennbaren metafiktionalen und poetologischen Interessen, und
  • in der Tatsache, dass sich ihre Narrative realgeographisch von den USA wegbewegen, um sich symbolisch mit den Vereinigten Staaten auseinandersetzen zu können.

Darüber hinaus stelle ich die These auf, dass diese Paradigmen spezifisch dazu dienen, eine romantisch-auktoriale Genieästhetik zu evozieren, herauszufordern, und wieder zu stabilisieren. Anders als der Großteil der bisherigen Forschung zu diesen Romanen beabsichtige ich in meinem Projekt nicht so sehr, die Poetiken und dieser Romane zu entschlüsseln und den metaphorischen weißen Walen ihrer unzähligen und vielschichtigen philosophischen, intertextuellen, politischen und historischen Anspielungen hinterherzujagen. Ganz im Gegenteil: Es ist der Umstand ebendieser Unzahl und Vielschichtigkeit, das narrative und rezeptive Kapital, das aus ihr geschlagen werden kann – sowie die Frage, zu welchem Grad die jeweiligen Romane sich selbstbewusst mit diesem Kapital und seinen Hintergründen auseinandersetzen – welche Gegenstand meiner Untersuchung sein sollen. Konkret setzt sich mein Projekt demnach mit den Parallelen und auffälligen Unterschieden im Umgang mit romantischer, weißer männlicher Genieästhetik in folgenden Punkten auseinander:

  • der Performanz genialer Kreativität, insbesondere in romantisch stilisierten Kontexten,
  • der Dramatisierung von Herausforderungen, welche das kreative Unterfangen des Autors mit einer Art romantischer Heroik gleichsetzen, und
  • der Inszenierung von Scheitern, welches einerseits die Grenzen des Genies aufzeigt, andererseits aber auch Muster von Trauma-Ästhetik zur Konstruktion romantischer Subjektivität anklingen lassen.

Publikationen

Artikel und Buchkapitel

  • „Playing in the Snow. Africanism and the Construction of Whiteness in The Shining.“ Kubrick and Race, hg. Joy McEntee und Elisa Pezzotta, Liverpool University Press, voraussichtlich 2024 (im Druck).
  • „A Dream of Evil Omen: US-Amerikanische Dörflichkeit als Konfliktraum bei Nathaniel Hawthorne.” Zeitschrift für Germanistik, Themenheft “Rurale Romantik”, Mai 2024 (im Druck).
  • „Because You Creatures Had a World. New Formalism, Imaginative Creation, and the Nothing in Michael Ende’s The Neverending Story.“ Many Doors to Fantastica. The Neverending Story & the Education of the Imagination, hg. Sean C. Hadley, Joshua Herring, und Jeremy E. Scarbrough, McFarland Press (Ms eingereicht).
  • „A Matter not Yours. Gothic Metalepses and Determinist Horror in The Witcher 3: Wild Hunt – Hearts of Stone.” Games That Haunt Us: Gothic Game Space as a Living Nightmare, hg. Steph Farnsworth (Ms eingereicht).
  • White Masculinity and the Performance of Authorial Failure in Mark Z. Danielewski’s House of Leaves.“ SPELL, vol. 43, Winter Verlag Heidelberg, voraussichtlich Winter 2023.

Kleinere Beiträge

Gedichte und Kurzgeschichten (Auswahl)

Vorträge

  • „That’s Fucking Dark: Eleanor Catton’s Birnam Wood as Ecogothic.“ Undead Tropes: New Directions in Gothic Studies, org. Evangelia Kindinger und Greta Kaisen, Humboldt-Universität zu Berlin, 12. Januar 2024.
  • „Nope: Jordan Peele’s Versioning of the American Spectacle.“ Mit Hannah Schoch. 50th AAAS Conference – Versions of America: Speculative Pasts, Presents, Futures. Universität Klagenfurt, 21. Oktober 2023.
  • „The Loveliest Lies of All: Death, Adolescence, and the Accommodation of Disruption in the Animated Miniseries Over the Garden Wall.“ Disruptive Imaginations, TU Dresden, 16. August 2023.
  • „True and Living Prophets of Destruction. Absolute Evil and the Construction of Authorial Purpose in Herman Melville and Cormac McCarthy.“ GKAT Conference ‘Practicing Trust and Authority’, Heidelberg Center for American Studies, 13. Mai 2023.
  • „A Dream of Evil Omen. US-Amerikanische Dörflichkeit als Konfliktraum bei Nathaniel Hawthorne.“ Rurale Romantik, org. Claudia Stockinger, Humboldt Universität zu Berlin, 3. Februar 2023.
  • „White Masculinity and the Performance of Authorial Failure in Mark Z. Danielewski’s House of Leaves.“ Who Tells Your Story – SANAS 2022, Université de Fribourg, 19. November 2022.
  • „Climate Grief and Romantic Nescience in Contemporary Popular Music.“ New Romanticisms – BARS/NASSR 2022, Edge Hill University, 3. August 2022.
  • „Playing in the Snow: Whiteness and Authorial Reflection in Stanley Kubrick’s The Shining.” Kubrick and Race, org. Joy McEntee, University of Adelaide, online, 13. September 2021.